Fuchsien - eine vielseitige Gattung
Auch wenn der größte Anteil der Wildarten in der ersten Hälfte des 19. Jh entdeckt wurde, so ist es noch nicht lange her, dass der Botaniker Paul E. Berry auf seinen Südamerikaexpeditionen noch ein Schäuflein nachlegte und durch eine Sequenzierung der Protoplasten-DNA Unschlüssigkeiten in den verwandschaftlichen Verhältnissen und damit in der Sektionszuordnung beseitigte. Fuchsien selbst sind im botanischen Ordnungsgefüge der Familie Nachtkerzengewächse (Onagraceen) zugeordnet und damit über einige Ecken mit den beliebten Nachtkerzen (Oenanthera) und Clarkia verwandt. Sie tragen den international verwendeten Gattungsnamen Fuchsia.
Die Wildarten sind im Kontext der Gallmücken-Seuche unterschiedlich anfällig, weshalb sich für die Züchter hier noch einiges an Potential auftut. Generell gilt: je stärker behaart die Blattoberfläche sich desto weniger anfällig ist die Art (mehr dazu). Dasselbe Listing kann in dt. Sprache auch auf der Homepage der DDFGG abgerufen werden. Sie finden zudem einen Hinweis auf neue Züchtungen die unter Dr. Peter Baye (San Francisco Botanical Garden - Strybing Arboreteum) und Mary Cooke entstanden sind.
Die Wildarten der Fuchsien (119) werden heute 12 Sektionen zugeordnet, wobei hier noch eine nichtzugeordnete natürliche Hybride zu erwähnen ist. Das neue Sektionensystem löst damit das von Philip A. Munz 1970 in seinem Buch Revision of the Genus Fuchsia publizierte 7 Sektionensystem ab. Letzteres geistert mitunter immer noch in diversen Wikis herum und war Basis für einige Publikationen zum Thema. Die größte öffentlich zugängliche Sammlung an Wildarten soll sich derzeit in der französischen Nationalsammlung im Aboreteum von Chevreloup in Rocquencourt befinden.
Die Sektionen in alphabetischer Reihenfolge:
Sektion Ellobium
Sektion Ecliandra
Sektion Fuchsia
Sektion Hemslella
Sektion Jimenezia
Sektion Kirschlegeria
Sektion Pachyrrhiza
Sektion Procumbentes
Sektion Quelusia
Sektion Schufia
Sektion Skinnera
Sektion Verrucosa
Die Sektion Fuchsia selbst ist dabei sicherlich vom Umfang der Mitglieder her die Größte.
Sektion Ellobium
Sie stammen aus den Nebelwälder der Pazific-Küste Mexikos bis nach Panama. Die in dieser Sektion vertretenen Arten sind mitunter auch in Privatsammlungen zu finden.
F. decidua Standl.
F. fulgens DC.
F. splendens Zucc.
Sektion Encliandra
F. cylindracea Lindl.
F. encliandra ssp. encliandra
F. encliandra ssp. microphylloides P. E. Berry & Breedlove
F. encliandra ssp. tetradactyla (Lindl.) Breedlove
F. microphylla ssp. aprica (Lundell) Breedlove
F. microphylla ssp. chiapensis (Brandegee) P. E. Berry & Breedlove
F. microphylla ssp. hemsleyana (Woodson & Seibert) Breedlove
F. microphylla ssp. hidalgensis (Munz) Breedlove
F. microphylla ssp. microphylla
F. microphylla ssp. quercetorum Breedlove
F. obconica Breedlove
F. ravenii Breedlove
F. thymifolia Kunth ssp. minimiflora (Hemsl.) Breedlove
F. thymifolia Kunth ssp. thymifolia
Sektion Fuchsia
Die wohl umfangreichste Sektion in der Gattung der Fuchsien. Darunter finden sich einige Arten, die auch für den privaten Fuchsiensammler von Interesse sein könnten. Die meisten der Arten sind in Südamerika auf den Hängen der kühleren Andenregenwälder anzutreffen. Ausnahmen: Triphylla und Pringsheimii
F. abrupta I. M. Johnst.
F. ampliata Benth.
F. andrei I. M. Johnst.
F. aquaviridis P. E. Berry
F. austromontana I. M. Johnst.
F. ayavacensis Kunth
F. boliviana Carrière
F. campii P. E. Berry
F. canescens Benth.
F. caucana P.E. Berry
F. ceracea P.E. Berry
F. cinerea P.E. Berry
F. cochabambana P.E. Berry
F. confertifolia Fielding & Gardner
F. coriacifolia P.E. BerryF. corollata Benth.
F. corymbiflora Ruiz & Pav.
F. crassistipula P. E. Berry
F. cuatrecasasii Munz
F. decussata Ruiz & Pav.
F. denticulata Ruiz & Pav.
F. dependens Hook.
F. ferreyrae P.E. Berry
F. fontinalis J. F. Macbr.
F. furfuracea I.M. Johnst.
F. gehrigeri Munz
F. glaberrima I.M. Johnst.
F. harlingii Munz
F. hartwegii Benth.
F. hirtella Kunth
F. hypoleuca I.M. Johnst.
F. lehmannii Munz
F. llewelynii J. F. Macbr.
F. loxensis Kunth
F. macropetala C. Presl
F. macrophylla I. M. Johnst.
F. macrostigma Benth.
F. magdalenae Munz
F. mathewsii J. F. Macbr.
F. nigricans Linden ex Planch.
F. orientalis P. E. Berry
F. ovalis Ruiz & Pav.
F. pallescens Diels
F. petiolaris Kunth
F. pilosa Fielding & Gardner
F. polyantha Killip ex Munz
F. pringsheimii Urb.
F. putumayensis Munz
F. rivularis J. F. Macbr. ssp. pubescens P. E. Berry & Hermsen
F. rivularis J. F. Macbr. ssp. rivularis
F. sanctae-rosae Kuntze
F. sanmartina P. E. Berry
F. scabriuscula Benth.
F. scherffiana André
F. sessilifolia Benth.
F. simplicicaulis Ruiz & Pav.
F. steyermarkii P. E. Berry
F. summa P. E. Berry
F. sylvatica Benth.
F. tincta I. M. Johnst.
F. triphylla L.
F. vargasiana Munz ex Vargas
F. venusta Kunth
F. vulcanica André
F. wurdackii Munz
Sektion Hemsleyella
F. apetala Ruiz & Pav.
F. cestroides Schulze-Menz
F. chloroloba I. M. Johnst.
F. garleppiana Kuntze & Wittm.
F. huanucoensis P. E. Berry
F. inflata Schulze-Menz
F. membranacea Hemsl.
F. mezae P. E. Berry & Hermsen
F. nana P. E. Berry
F. pilaloensis P. E. Berry
F. salicifolia Hemsl.
F. tillettiana Munz
F. tunariensis Kuntze
Sektion Jimenezia
F. jimenezii Breedlove, P.E. Berry & P.H. Raven
Sektion Kierschlegeria
F. lycioides Andrews
Sektion Pachyrrhiza
F. pachyrrhiza P.E. Berry & B.A. Stein
Sektion Procumbentes
Sie umfasst eine Art - eine kriechende Art, die auch für Steingärten und Hängeampeln geeignet ist.
F. procumbens R. Cunn. ex A. Cunn.
Sektion Quelusia
Die Sektion umfasst einige interessante Mitglieder, wobei F. magellanica wohl zu den Bekanntesten zählt.
F. alpestris Gardner
F. bracelinae Munz
F. brevilobis P.E. Berry
F. campos-portoi Pilg. & Schulze-Menz
F. coccinea Dryand.
F. glazioviana Taub.
F. hatschbachii P.E. Berry
F. magellanica Lam.
F. regia ssp. regia (Vell.) Munz
F. regia ssp. reitzii P.E. Berry
F. regia ssp. serrae P.E. Berry
Die Sektion Schuffia
Sie umfasst im wesentlichen die aus Mexiko stammenden großbuschig bis baumartig wachsenden Arten. Sie sind mitunter auch sehr häufig in botanischen Sammlungen anzutreffen.
F. arborescens Sims
F. paniculata Lindl. subsp. mixensis P. E. Berry & Breedlove
F. paniculata Lindl. subsp. paniculata
Die Sektion Skinnera
Sie umfasst drei Mitglieder, wobei die aus Neuseeland stammende baumartig wachsende F. excorticata mit Abstand die Bekannteste sein dürfte.
F. cyrtandroides J. W. Moore
F. excorticata (J. R. & G. Forst.) L. f.
F. perscandens Cockayne & Allan
Die Sektion Verrucosa
Sie umfasst nur ein Mitglied.
F. verrucosa Hartw. ex Benth.
Literaturhinweis:
Paul E. Berry, Sections and Species of Fuchsia.
October 2005, in: Journal of Fuchsia Research, Vol. 4, No. 1, May 2006,
Hrsg.: Fuchsia Research International
Paul E. Berry et al, Phylogenetic Relationships And Biogeography of Fuchsia
(Onagraceae) Based on Noncoding Nuclear And
Chloroplast DNA Data, American Journal of Botany, April 2004
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