Fuchsiengallmilbe
Seit einiger Zeit macht sich eine aus Nordamerika eingeschleppte Gallmilbenart (Aculops fuchsiae) auch an heimischen Fuchsien zu schaffen. Gebiete in Nordfrankreich und Südengland sind dabei betroffen. Es handelt sich dabei um eine anzeigenpflichtige Pflanzenerkrankung. Auch in Deutschland sind 2005 und 2008 Fälle gemeldet worden (in der Gegend um Kassel und im Siegerland).
Bitte kaufen sie keine Pflanzen in den Befallsgebieten und bringen sie keine selbstgemachten Stecklinge aus diesen Gebieten als Souvenir mit, um ihre eigenen Pflanzenbestände und die von Freunden zu schützen.
Das Schadbild dieses Schädlings ist eindeutig wie für viele von Insekten ausgelöste Pflanzengallen. Die Triebspitze zeigt tumorartige aufgeblähte Verdickungen (siehe Bild), die durch chemische Stoffe (Nopaline) ausgelöst werden, die die Tiere ausscheiden. Das aktive Wachstumszentrum des Triebs stirbt dabei ab. Da die Larven der Milbe mikroskopisch klein sind, werden die Tiere selbst meist nicht mit freiem Auge wahrgenommen. Die Generationszeit der Milben liegt bei Tagestemperaturen über 15°C bei etwa 4 Wochen. Die Übertragung kann durch Vögel, Insekten oder wie im letzten Fall in Grossbritannien in einer Gärtnerei durch die Finger der Besucher stattfinden.
Eine Behandlung mit einem Carbamat-Insektizid kann vorbeugend wirken. Die Britische Seuchenschutzbehörde und Euro-Fuchsia informieren über den Stand der Dinge. Für die Überwinterung werden Mindesttemperaturen von etwa 5°C benötigt! Dieser Umstand könnte mithelfen mitteleuropäische Bestände frei von dieser Plage zu halten.
Quelle: Defra
Gegen herkömmliche Insektizide ist Gallmilbe bereits weitgehendst resistent. In Kalifornien, wo die Gallmilbe schon länger ihr Unwesen treibt, hat es sich gezeigt, dass einige der Wildarten tolerant gegenüber einem Befall sind. Es treten zwar die Milben auf, aber die Pflanzen werden nicht geschädigt!
Die North Western Fuchsiasociety bietet auf ihrer Webseite eine Liste mit Sorten und Arten die resistent sind. Hier eine kleine Auswahl: Baby Chang, Cinnabaria, Mendocino Mini , Miniature Jewels, Space Shuttle, Fuchsia microphylla subsp. idulgensis, Fuchsie thymifolia und Fuchsia venusta.
Link:
http://www.nwfuchsiasociety.com (für eine Übersicht der resistenten Arten und Sorten)
Fuchsienregistierungen
Seit einiger Zeit bietet auch die BFS (in Kooperation mit Eurofuchsia) ein Registrierservice an, weshalb einige der Pflanzenfreunde auf die Idee gekommen sind, dass auch andere Liebhabergesellschaften Registrierungen durchführen. Dies ist nicht richtig!
Über eine Außenstelle der AFS können jedoch in Europa Fuchsienregistrierungen gemacht werden.
Assistant Registrar für Europa
Simonne Gijsels, Dr. Van Raestraat 14, 2660 Hoboken, Antwerpen, Belgien - e-mail
Anmerkung: Die American Fuchsia Society ist nach wievor die einzige autorisierte Registrierstelle für Fuchsienneuzuüchtungen! Dabei wir ein formloses Datenbankfile geführt in dem einige Daten erhoben werden (Name, Jahr, Züchter, Pflanzenbeschreibung ....).
Das System der BFS, die die erhoben Daten umgehend an die AFS weiterleitet sieht vor, dass der Sämling zumindest 4 Jahre vor der Registrierung auf Eigenschaften und Wüchsigkeit getestet wurde. Zudem wird auch Bildmaterial (3 Bilder) miterhoben - was eine nachträgliche Identifizierung erleichtert.
Link:
http://www.americanfuchsiasociety.org (für die direkte Registrierung bei der AFS)
Fuchsienzüchter
Eine von der AFS publizierte Liste gibt dem Fuchsienfreund eine Übersicht über die derzeit aktiven Züchter. Eine Liste kann unter nachfolgendem Link eingesehen werden.
Hitzetolerante Fuchsiensorten
Generell gilt, dass die meisten Hybridsorten im Sommer eher einen halbschattigen Standort bevorzugen und die Temperaturen die 27°C-Marke nicht längerfristig überschreiten sollte - sonst kommt es zu einer witterungsbedingten Blühpause.
Betrachtet man jedoch das verfügbare Fuchsiensortiment in diesem Zusammenhang genauer - so wird man feststellen, dass rot- und orange-blühende Fuchsien und hier im speziellen Triphylla-Typen (also echte Triphyllas oder andere langtubige Interspezieshybriden) mehr Sonne vertragen als andere.
Auch wenn Fuchsien in den trockeneren Sommermonaten vielleicht ein wenig anfälliger für Spinnmilben sind - unsere spanischen und japanischen Fuchsienfreunde beweisen, dass Fuchsien sich auch dort wohlfühlen.
Beispiele: Gartenmeister Bonsedt, Checkerboard, Beacon Rosa, Macchu
Picchu, Marinka,
Billy Green, Chang, Checkerboard, Pinto de Blue, Winston Churchill, Piper's Vale, Herald, Lyes
Unique u.a.
Home:
Wildarten (inkl. Sektionszuordnung)
Bilddatenbank