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Banana in a Box

Bananen ausgepflanzt im Garten - auf jeden Fall einen Versuch wert

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Bananenstauden zu überwintern ist auch in Haushalten mit Wintergarten immer wieder eine Herausforderung. Frostverträgliche Musa-Arten lassen sich dabei in der Regel auch ganz unproblematisch im Freien überwintern - entsprechende Schutzmaßnahmen vorausgesetzt.

Bananenstauden erfreuen sich aufgrund des zunehmenden Interesses an exotischen Pflanzen in Europa zunehmender Beliebtheit. So manche sommerliche Beetbepflanzung kommt heute ohne die anmutigen Großstauden mit ihren weitausladenden Blättern nicht mehr aus. Doch viele der Gartenfreunde wie auch ich selbst werden vor dem Winter immer wieder vor ein nahezu unüberwindliches Problem gestellt - wohin mit den Pflanzen im Winter?

Nicht jeder hat das Glück einen beheizten Wintergarten zu haben und so mancher Überwinterungsversuch im dunklen Keller endete aufgrund zu feuchter Haltung damit, dass die Pflanzen schließlich in den Kübeln verfaulten. Eine Überwinterungsart, die sich für mäßig frostverträgliche Bananensorten in den letzten Jahren daher durchsetzte, ist jene im Freien mit einem übergestülpten Strohballen oder mit einer Holzkiste, die mit einem gut kälteisolierendem Material vollgestopft wird. Die Methode verspricht auch in Winter mit kurzzeitigen Frösten unter -10°C Erfolg.

Dabei kommt es in der Regel nicht so sehr darauf an, um welche der härteren Bananenarten es sich handelt, sondern nur darauf, dass das Füll- bzw. Stopfmaterial dicht gepackt ist, gut isoliert und nicht zu faulen beginnt. Doch sehen sie selbst, die auf einem dem nachfolgenden Bild abgebildete Banane aus dem Botanischen Garten von Graz ist der beste Beweis dafür (Bild links).  Sie wird schon seit mehreren Jahren im Freien überwintert.


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Sollten an einer gut eingewachsenen Pflanze dennoch mal die oberen Teile erfrieren, so schlagen meist aus dem Wurzelbereich im Frühjahr neue Triebe wieder aus. Bananenstauden bilden unter optimalen Bedingungen ein Ring von Jungpflanzen um die Mutterpflanze und decken dabei flächenmäßig einen größeren Bereich ab. Exotenfreunde wissen ja schon länger, dass es unter den ursprünglich aus Asien stammenden Musa-Arten, die durch die Spanier auf die Kanarischen Inseln gelangten auch Arten gibt, die mehr Frost vertragen als vielleicht mal so vorweg angenommen. So etwa die japanische Faserbanane Musa basjoo. Doch es gibt unter den mehr als 100 Musaarten auch noch andere, wo sich ein Versuch lohnt. 

So etwa M. sikkimensis, M. balbisiana, M. cheesmanii und M. yuannensis. Sie stammen aus asiatischen Gebirgsregionen, wo es gelegentlich ebenfalls Schnee und Frost im Winter gibt. Sie sind aber am Rande bemerkt dennoch frostgefährdeter als die Japanische Faserbanane.

Wer sich für die Gattung Musa selbst interessiert und je nach Belgien kommt, der sollte sich die Stammsammlung für Bananen an der Universität von Leuven ansehen, die auch Erhaltungszucht unterhält und Konservierung betreibt.



Hier ein wenig Detail:


Musa basjoo - die eigentlich auch China stammende Faserbanane wird auch oft als Japanische Faserbanane bezeichnet. Sie ist die bekannteste unter den frostverträglichen Bananen und wird in milden Lagen bis 4m hoch. Blüten werden dabei immer wieder nach mehreren Monaten angesetzt - jedoch die Zeit bis zur Ausreifung der Früchte ist in der Regel zu kurz.

Die kleinere Form M. basjoo 'Sahkalin' wird bei uns nur maximal 2m hoch. Pflanzen sind über den Exotenfachhandel erhältlich. Sie wird ausschließlich vegetativ vermehrt.


Musa sikkimensis - ist für jeden Bananenliebhaber ein Muss. Die Bananenarte verträgt einiges an Frost und kann im milden Weinbauklima auch mit einer Mulchdecke ausgepflanzt werden. Die oberirdischen Teile erfrieren dabei in der Regel. Das ruhende Rhizom treibt dann im Frühjahr wieder aus. Mitunter erreichen die Pflanzen in der nachfolgenden Saison rasch wieder ihre ursprüngliche Höhe. Die Früchte der Bananenart gelten als essbar, süss wenn auch stark samenhältig. Samen werden häufig in Samenhandlungen angeboten.



M. balbisiana - sie ist die echte Japanische Faserbanane und wird bis 5m hoch


M. yuannensis - Diese Bananenart stammt aus dem Nordosten von Indien und wird was die frostverträglichkeit anbelangt gleich eingestuft wie M. sikkimensis. Doch die Erfahrungswerte sind in Gebieten in denen die Winterfeuchtigkeit höher ist wie in Großbritannien nicht sehr gut.

So manchen Pflanzenfreund wird sich jetzt wahrscheinlich die Frage aufgedrängt haben - wie kann ich erfolgreich eine Bananenstaude in meinem Garten etablieren auch wenn ich einer Frostgegend wohne.
Absolute Kessellagen in Kälteseen sind hier weniger geeignet als Standplätze an geschützten Plätzen im Weinbauklima oder an schützenden Mauern. Auch Standorte mit hoher Feuchtigkeit im Winter sind eher ungünstig.

Samen von geeigneten Arten werden meist das ganze Jahr über von einschlägigen Fachhandlungen angeboten - ebenso wie Jungpflanzen im Frühjahr.

Für den Fall, dass sich sich für die Aussaat entscheiden, sollten sie zeitig im Jahr damit beginnen. Lassen sie die Samen in warmen Wasser anquellen oder setzen Sie sie einer mechanischen Beschädigung aus (Anfeilen der Samen). Verwenden sie für die Aussaat ein Sand/Torfgemisch, damit die Samen nicht schon vorzeitig faulen. Für den Fall, dass die Aussaat erst im Sommer stattfindet, sollten sie die Jungpflanzen im ersten Winter im Haus überwintern.

Gutbestockte Pflanzen aus der Sämlingsanzucht können nach dem Ende der Spätfröste ausgesetzt werden. Achten sie beim Auspflanzen auf gute Bodenvorbereitung - sprich gute Drainage und ausreichende Nährstoffversorgung - denn Bananen sind starkzehrende Pflanzen. Sie benötigen viel Wasser - wollen aber nicht im Wasser stehen!

Zur Düngung bitte einen gut balancierten Dünger verwenden mit einem reduierten Stickstoffanteil. Wenn sich die Pflanzen optimal entwickeln können sie eine Staudendurchmesser im unter Bereich von bis zu 10cm erreichen.


Einwinterung

Wenn die ersten Bodenfröste da sind - dann heißt die Devise nur mehr - Scheinstamm in einer Höhe von ca. 50cm über dem Boden abschneiden und ab in die Kiste. Das Laub erfriert in kalten Lagen ohnehin. Die Box selbst besteht aus eine geräumigen Holzkiste oder aus einem anderen gut isolierenden Material (eventuell mit einer Innenauskleidung aus Noppenfolie oder Teichfolie). Die Zwischenräume werden nun mit einem trockenen isolierenden Material aufgefüllt (z.B.: Laub, Holzspänne, Kunststoffflocken, altes Leinenmaterial, ....). Achten Sie auch, dass beim Packen der Kiste keine Hohlräume bleiben und kein Wasser in die Kiste eindringen kann - denn letzteres begünstigt nur den Fäulnisprozeß in den Wintermonaten. In den Folgemonaten bis zum Herannahen des Frühlings haben sie nur wenig Arbeit mit Ihren Schützlingen.

Wenn keine Fröste im neuen Jahr zu erwarten sind, wird der Winterschutz entfernt. Die Stümpfe sehen am Anfang zwar sehr kahl aus, doch sie werden erstaunt sein, wie schnell sich neues Leben und damit neues Blattwachstum zeigt. Im günstigesten Fall - also wenn die Pflanze den Winter gut überstanden hat direkt aus dem Scheinstamm - im schlechtesten Fall aus dem vormals geschützten Wurzelbereich oder beides. Bis Mitte Juli können ältere Pflanzen auch Blüten ansetzen. Leider werden die sich ausbildeten Fruchrispen nur selten reif.



Wissenswertes zu heimgeernteten Bananen

Für den Fall, dass ihre Pflanzen Früchte ansetzen und diese auch reif werden - hier ein kleiner Hinweis. Lassen Sie die Fruchtrispen an den Pflanzen bis der erste Fruchtansatz gelb wird. Danach schneiden sie die Rispe ab und verpacken sie mit ein paar reifen Äpfel in einem Karton. Durch die Ethylengasentwicklung der Äpfel setzt eine rasche Fruchtreife ein und die Früchte werden genießbar - soferne es sich um eine Bananenart mit essbaren Früchten handelt.







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